Der Studentinnenverein ‒ eine Kaderschmiede der Frauenbewegung

«Gleiche Rechte, gleiche Pflichten!» So lautete der Slogan des 1899 gegründeten Studentinnenvereins Bern. Er sollte die Gemeinschaft unter den Studentinnen stärken und für ihre Interessen an der Universität einstehen.

Der Studentinnenverein der Universität Bern im Jahr 1903.
Der Studentinnenverein der Universität Bern im Jahr 1903. Zu erkennen sind u.a. Ida Hoff, Annie Leuch-Reineck, Maria Frese und Gertrud Woker.

Für die Mitglieder des Vereins ging das Studium und das Engagement für Frauenrechte Hand in Hand. Die Frauenrechtlerin Agnes Debrit-Vogel (1892‒1974) erklärte die Haltung der Studentinnen am Beispiel von Tumarkins Lebenspartnerin Ida Hoff (1880‒1952) wie folgt: «Die Zugehörigkeit zur Frauenbewegung war für sie und ihre Kameradinnen eine Selbstverständlichkeit, fühlten sie sich doch durch ihr Studium als Bevorzugte und wussten, dass die diesen Vorzug der Frauenbewegung verdankten.» Viele Mitglieder führten ihr Engagement auch nach dem Studium fort. So finden sich im Schweizerischen Verband für Frauenstimmrecht, im Bund Schweizerischer Frauenvereine, bei den Arbeitsgruppen der SAFFA und in der Arbeitsgemeinschaft «Frau und Demokratie» mehrere ehemalige Mitglieder des Berner Studentinnenvereins. 

Autorin: Janka Szücs 

Zeitungsbericht über die Gründung des Studentinnenvereins

Bildquellen: StABE, Universitätsarchiv Bern, Digitale Dokumentation – Themen – Studentinnenverein/Artikel aus Der Bund vom 28. Dezember 1899